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Sehr helle Feuerkugel (Bolide) am 06.03.2016 um 22:36 MEZ

 

Im Bild ist oben rechts teilweise die Leuchtspur zwischen den Wolken zu sehen.

Ich habe selbst ein deutliches Donnergrollen etwa 2 min nach dem Ereignis gehört.

Dies wurde auch von zahlreichen Augen und Ohrenzeugen berichtet.

 

Auf Grund der enormen Helligkeit des Meteors und der Lichtstreuung der Wolken
ist die Aufnahme überbelichtet und wurde in der Helligkeit reduziert.

          
             

    Erfolgreiche Meteoritensuche am 12.03.2016

    

    Vom Leiter des deutschen Feuerkugelnetzes, Dieter Heinlein DLR (deutsches Zentrum für Luft- u. Raumfahrt e.V.) wurde 6 Tage,
    nach dem der Meteor als sehr helle Erscheinung über das Innviertel zog, eine Erstsuche organisiert.

    Das einige Quadratkilometer große Streufeld, welches von Dr. Pavel Spurny vom astronomischen Institut in Ondrejov CZ
    auf Grund der Aufnahmen von den tschechischen Feuerkugelstationen berechnet wurde, befindet sich in der österreich-bayrischen
    Grenzregion bei Simbach am Inn unweit der Orte Stubenberg und Ering
auf bayrischer Seite.
    Auch Karl Wimmer, welcher bereits den Meteoritenfall von Neuschwanstein berechnete und das dritte und größte Stück des
    Neuschwanstein Meteoriten fand, lag mit seiner Berechnung trotz schlechteren Ausgangsdaten deckungsgleich im selben Streufeld.

     

    Also marschierten wir los (eine Gruppe von 12 Personen)

    Was kaum jemand zu hoffen wagte, trat kurz nach Mittag ein und der erste extrem verdächtige Stein wurde entdeckt.

    Es war schnell erkennbar, dass es sich tatsächlich um einen Meteorit handelt...    eine wirkliche SENSATION !

    An dieser Stelle lieben Dank an Michael und Sabine aus Linz für den Erstfund !

    
 
               
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    Michael Krippner fand den ersten Meteorit mit 6,28 Gramm. Sabine Gumpenberger das größte Stück mit 34 mm Länge und etwa 24 Gramm.

    In der näheren Umgebung wurden dann noch weitere Meteoriten entdeckt, wobei dann auch ich das Glück hatte, ein kleines Fragment
    zu finden. Der Meteorit ist vermutlich beim Aufprall in mehrere Stücke zerbrochen.
    Die Gesamtmasse der insgesamt 9 gefundenen Meteoriten bei der Erstsuche beträgt etwa 45 Gramm.

 

    Von Professor Addi Bischoff wurde das Material an der Universität Münster analysiert.

    Es handelt sich um einen Steinmeteorit, der zur Klasse der LL Chondriten gehört.

    Diese Steine sind die ältesten unseres Sonnensystems und entstanden vor etwa 4,3 Milliarden Jahren.

 

    Bericht mit genaueren Daten von Dr. Pavel Spurny, AI CAS

    http://meteor.asu.cas.cz/Stubenberg/

    Der Meteor trat mit enem Winkel von 70° in die Erdatmosphäre ein und erlosch in einer Höhe von 17,6 km

    Er erreichte dabei eine absolute Helligkeit von -15,5 mag, also heller als der Vollmond.

    Die Anfangsmasse wurde auf 600 kg bei einer Größe von 70 cm berechnet.

 

    Ein Meteorfall wird nach dem nächstgelegenen Ort benannt, somit ist es der Stubenberg Meteorit.

                 
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    Ein kleines Meteoriten Bruchstück am Ackerrand (Größe etwa 13 mm)   Die Lage der Meteoriten wird mit GPS Daten usw. genau dokumentiert.

    Der Fall wird von Dieter Heinlein DLR, welcher mit seiner Frau Gabi ebenfalls unter den Findern war für die Analysen aufgearbeitet und betreut.

                 
    
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Fragment mit 13 x 9 mm und 0,81 Gramm "schwer" - teilweise mit Schmelzkruste
     
     
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Panoramaaufnahme des Suchgebiets an der Erstfundstelle.
    
    

     Das Streufeld wurde im Frühjahr 2016 von zahlreichen Meteoritenbegeisterten aufgesucht und Teilgebiete mehrfach abgesucht.
     6 weitere Meteoritenfunde mit einem Gesamtgewicht von 104 Gramm sind in den Wochen nach dem Erstfund geglückt.

 

     Anfang April 2016 wurde in einem Waldgebiet das größte Stück mit 1,32 kg gefunden.

     http://www.asu.cas.cz/~meteor/bolid/2016_04_14/index_e.html

     Somit erhöht sich die gesamte Masse der bislang gefundenen Meteoriten auf 1473 Gramm.

     Eine wirklich tolle Erfolgsstory für ausnahmslos alle Beteiligten an diesem Fall.